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Das neue Ambri: Mit Konkurrenzkampf und mehr Aggressivität in Richtung Playoffs
    
Seit Coach Kevin Constantine beim HCAP an der Bande steht, weht ein Hauch NHL Brise durch die Valascia. Ambris neues Team ist jünger, fitter und unberechenbarer..

Am 9. September startet der HCAP zum ersten Spiel auswärts gegen den EHC Biel in seine 75 Jahr Jubiläums-Saison. Ein weiteres Eishockeyabenteuer in der NLA. Dass Ambri überhaupt noch in der NLA ist, haben die Tessiner der Glücksgöttin Fortuna und dem unbändigen Willen, nicht abzusteigen zu verdanken. Die Leventiner sind mit einem blauen Auge aus der letztjährigen Ligaqualifikation davon gekommen. Nicht nur sportlich hatten die Tessiner nichts zu lachen - auch finanziell wurde die Situation äusserst prekär. Am Ende der Saison häufte sich ein Verlust von über 3 Millionen Franken an. Eine geschichtsträchtige Abstimmung unter den Aktionären ergab, dass man in der NLA verbleiben will. Ein Abstieg in die Niederungen der Amateurliga oder gar eine Auflösung des Vereins stand aber nie zur Debatte. Das grosse Defizit wurde mittels einer weiteren Spendenaktion abgetragen. Neue Saison - neues Glück? Präsident Filippo Lombardi und seine Crew hat aber die Situation rings um den Traditionsverein eingehend analysiert und die Lehren aus der sportlichen und finanziellen Talfahrt gezogen. Ambri will und muss sich strukturell verbessern. Mit mehr Effizienz und Professionalität im Verwaltungsrat und der internen Organisation startet man ins 75 Jahr Club-Jubiläum. Neu zur HCAP SA kommt Rolando Marzano. Der ehemalige Trainer vom Partnerteam Chiasso und ein bestens ausgewiesener Treuhänder wird Finanzchef (CFO) und Stellvertreter von Jean-Jacques Aeschlimann. Neue Chefin im Bereich Gastro ist Luana Bonini, welche das Stadionrestaurant Osteria Valascia leitet. Hier hat der HC Ambri-Piotta viel Verbesserungs- und Vergrösserungspotential. Ambri hat also schon im Vorfeld viel unternommen, um in eine bessere neue Saison zu starten.

Coaching Staff
Kevin Constantine schaffte nach missratenen Playouts gegen Biel und Rapperswil die Ligaqualifikation gerade im letzten Moment. Er bewahrte den Tessiner Traditionsverein dank einem funktionierenden Mannschaftsgefüge und viel psychologischem Geschick gegen den EHC Visp vor dem Abstieg. Aus dieser Misere hat die sportliche Kommission ihre Lehren gezogen. Die Technische Kommission ist zum Schluss gekommen, dass die Squadra Bianco-Blu fitter, aggressiver und jünger werden muss. Für teure Stars hatte man in der Leventina auch für die neue Saison schlicht zu wenig Flüssiges. Dem HC Ambri-Piotta ist es aber gelungen, trotz kleinem Budget diverse Ergänzungsspieler und einen neuer Söldner unter Vertrag zu nehmen. Constantine hat in Ambri auch eine NHL Brise entfacht, die durch die alterwürdige Valascia weht. Mit der Überwachung des Sommertrainings und einem Trainingscamp für vertragslose Spieler und Junioren, die den Sprung demnächst schaffen könnten, wurden Nordamerikanische Gewohnheiten eingeführt. Generell ist das Team von Kevin Constantine mit 10 Verteidigern und 18 Stürmern nun breiter aufgestellt. Die sportliche Kommission denkt bereits an den Transfermarkt 2012/13, da bei Ambri ca. 60% der Verträge auslaufen. Einerseits ist das eine gewisse Gefahr, andererseits gibt es auch Handlungsfreiheit für die anstehenden Transferverhandlungen. Mit Coach Kevin Constantine konnte der Vertrag bis im Sommer 2014 verlängert werden. Eine wichtige Kontinuität ist somit gewährleistet. Der Trainer kann auf eine grosse Unterstützung und Wertschätzung seitens der Klubverantwortlichen und der Spieler zählen. „Bazooka Joe“, wie der Kaugummi verschlingende Kevin Constantine von den Ambri Fans liebevoll genannt wird, überlässt sicher nichts dem Zufall um endlich wieder die Playoffs zu erreichen. In der Saison 2004/05 war dies das letzte Mal der Fall. Und er gibt den Fans wieder Hoffnung: „Ich liebe Ambrì und bin überzeugt davon, dass es möglich ist, diese Mannschaft wieder gross rauszubringen“.

Thomas Bäumle vor wegweisender Saison
Mit Thomas Bäumle steht bei Ambri einer der besten vier Schweizer Torhüter zwischen den Pfosten. Der Solothurner konnte seine letzte hervorragende Saison bestätigen und vermochte den HC Ambrì-Piotta in schwierigen Partien im Spiel zuhalten. Das eine oder andere Mal konnte Ambris Publikumsliebling gar ein Zeichen setzen und mit spektakulären Paraden Niederlagen in extremis abwenden. Doch seit Kevin Constantine in Ambri das Sagen hat, ist der Torhüter mehr ins Scheinwerferlicht geraten. Der Ambri Coach war früher selbst Torhüter, wenn auch nur ein mittelmässiger, aber der Amerikaner weiss genau, wie er es auf der Torhüterposition am liebsten hätte. Ganz klar will Bäumle die Leistungen noch verbessern und weiterhin die unbestrittene Nummer 1 im Ambri Tor sein. Bäumles Vertrag beim HCAP läuft Ende Saison aus und der Solothurner möchte sich für kommende Transferverhandlungen in eine gute Position bringen. Eine Win-Win Situation also für beide Parteien. Eine Vertragsverlängerung von Thomas Bäumle beim HCAP hängt allerdings von diversen Faktoren ab. Zu einem wird interessant sein, wie sich das Goaliekarussell der NLA dreht. Gibt es einen Rücktritt oder einen Abgang ins Ausland eines NLA-Goalies, könnte es zu einigen Rotationen kommen. Zum anderen ist bis heute immer noch nicht definitiv, wer nebst Bäumle der zweite Torhüter beim HCAP wird.

Maxin Noreau als Hoffnungsträger
Die Verteidigung ist jünger und körperlich stärker geworden. Mit Pascal Müller (ZSC Lions), Adrian Trunz (EHC Biel) und Patrick Sidler (Kloten Flyers) wurden die Abgänge bestmöglich ersetzt. Kevin Constantines Trumpf dürfte aber der 24-jährige Maxim Noreau werden. Dem Wunschkandidat und ehemalige Schützling des Ambri Coaches gelangen in der vergangnen AHL Saison 66 Skorerpunkte für die Houston Aeros in 100 AHL-Partien. Zudem verfügt der kanadische Verteidiger auch über NHL Erfahrung. Dank dem Zuzug von Maxim Noreau wird Ambri im Powerplay und Boxplay stärker agieren können. Mit diesem Spieler scheint dem HCAP ein grosser Wurf gelungen zu sein. Ambri wird vermutlich nicht darum kommen, schon im November den neuen Hoffnungsträger längerfristig an den HCAP zu binden. Denn es wird wohl nicht lange dauern, bis die finanzstarken Grossclubs mit dem Checkbuch wedeln werden und probieren, Maxim Noreau dem HCAP abzujagen.

Offensive
In der Offensive wurde mit Roman Schlagenhauf, ex-Stürmer bei Kloten, Lugano, Biel, der sich in den Testspielen in Szene setzen konnte, unter Vertrag genommen. Roman Schlagenhauf schont weder sich noch Gegenspieler und könnte deshalb einige Male auch auf der Strafbank anzutreffen sein. Allgemein verfügt man mit den Eigengewächsem Vitaly Lakhmatov, Elias Bianchi und neu Roman Schlagenhauf über mehr Gewicht und Klasse und dank drei ausländischen Stürmern mehr Alternativen. Als Rookie ins Team rückt der 18-jährige Daniele Grassi. Der U-18 Nationalmannschafts-Stürmer kam schon letzte Saison zu sieben Einsätzen und realisierte dabei ein Tor und einen Assist. Ein Juwel für die Zukunft, das aber noch Zeit braucht. Der grösste Teil der Torproduktion aber wird wie bislang von den ausländischen Stürmern abhängen. Kevin Constantine kann wie von ihm gewünscht mit 5 Söldnern in die Saison starten. Eine Feuerwehrübung wie in der letzten Saison punkto Ausländerverpflichtungen will man nicht mehr. Eric Landry hat eine Position als überzähliger Ausländer akzeptiert und will für den Ernstfall parat sein. Denn Erik Westrum war letztes Jahr auch wieder fit angetreten und es ist nicht auszuschliessen, dass es gewisse Spieler gibt, die voll auf ihn draufhauen werden, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Eine weitere Hirnerschütterung würde wohl das Karrierenende bedeuten. Doch in den Testspielen hat man bereits gesehen, dass das Tore schiessen auch dieses Jahr wieder zur Aufgabe von wenigen Spielern (Inti Pestoni, Paolo Duca, Erik Westrum, Zdenek Kutlak und neu Maxim Noreau) wird. Der Konkurrenzkampf um einen Platz im Team könnte heftig werden und dürfte für den einen oder anderen bestandenen Profi die Wolldecke bedeuten.

Prognose
Filippo Lombardi und seine Crew will keine solche Horrorsaison mehr erleben, sei es wegen den vielen Verletzungen, der Playouts mit der Rettung gegen Visp im letzten Moment oder dem finanziellen Balanceakt. Viel hängt beim HC Ambri-Piotta auch diese Saison davon ab, wie der Start in die Meisterschaft gelingt. Auf keinen Fall will man nicht schon im November wieder abgeschlagen am Tabellenende stehen. Das würde der finanziell angeschlagene Club kein zweites Mal verkraften. Eine Prognose ist also schwierig. Zu viele Fragen sind offen: Wer schiesst die Tore? Halten Erik Westrum und Zdenek Kutlak nach ihren schweren Hirnerschütterungen die lange Saison durch? Kann sich Thomas Bäumle mit einer Topsaison ein Denkmal in der Valascia setzen? Können die Jungen Inti Pestoni, Gregory Hofmann, Giacomo Casserini und Daniele Grassi noch einen Zacken zulegen? Die Qualität des Teams für die Playoffs ist vorhanden. Ein ausgewiesener Trainerstaff an der Bande auch. Doch kommen auch die Fans wieder in Scharen in die Valascia? Denn seit Larry Huras während der Finalissima-Saison 1999, hat es kaum mehr ein Trainer in Ambri geschafft, sowohl im Verein als auch bei den Fans eine Euphorie zu entfachen. Es wäre zu hoffen, dass die Brise NHL Luft, welche Kevin Constantine in der Leventina entfacht hat, länger andauert als wenn der Nordföhn für ein paar Tage vom Gotthardpass hinunter bläst.

Text und Foto: André Sägesser