Interview mit Verteidiger Félicien Du Bois (15. Oktober 2007)
Der Weggang ist nahe
Ende
Saison verlässt Du Bois Ambri praktisch sicher...
Du Bois: Als ich vor drei Jahren meinen Vertrag erneuert habe, konnte ich
mir bereits vorstellen, dass die aktuelle Saison meine letzte sein könnte beim
HCAP. Nach neun Jahren möchte ich, nicht nur aus sportlicher Sicht, eine neue
Herausforderung annehmen. Dies obwohl mir Ambri eine wirklich sehr gute Offerte
gemacht hat. Ich habe hier neun äusserst schöne Jahre erlebt und ich werde bis
zum Schluss 120 % geben für diese Farben!
Eine definitive Entscheidung, wenn man deine Worte
hört...
Du Bois: Ich glaube, wer mich kennt und weiss, wie es im Sport
läuft, der kann meine Entscheidung verstehen. Ich möchte aber präzisieren,
dass ich noch bei keinem Verein unterschrieben habe. Ich habe einige Kontakte
und werde mich in Ruhe entscheiden.
Ambri hat letztes Weekend keine Punkte geholt.. .
Du Bois: Klar war die Moral besser vor 10 Tagen, als wir Lugano und
Basel geschlagen haben. Zum Glück hat man nicht lange Zeit, darüber zu weinen,
denn bereits heute spielen wir gegen Fribourg, und das ist sicher gut so.
Tlacil verlangt, dass ihr einfach spielt, aber auf dem
Eis macht ihr euch das Leben selber schwer.
Du Bois: Vielleicht müssen wir "bescheidener" sein, im
Bewusstsein unserer Qualitäten, aber auch unserer Limiten. Vielleicht haben die
guten Resultate zu Beginn unbewusst dazu geführt, dass wir etwas die richtige
Linie verloren haben. Im Powerplay zum Beispiel versuchen wir oft zu schön zu
spielen. Manchmal ist es besser, den Puck in die Ecke zu schiessen, als
versuchen, spektakulär ins Drittel zu laufen. In Überzahl müssen wir wieder
ein einfacheres Spiel finden.
Und bei fünf gegen fünf...
Du Bois: Defensiv standen wir gegen Bern und in Kloten nicht
schlecht. Das Problem ist, dass wir wenig Tore erzielt haben. Achtung, ich
beschuldige absolut nicht unsere Stürmer. Im Gegenteil, der offensive Erfolg
basiert auf einer effizienten Auslösung aus der Defensive, was aber im Moment
nicht funktioniert.
Das Glück ist auch nicht gerade auf eurer Seite...
Du Bois: Wir wussten es von Anfang an: Wenn Ambri Erfolg haben will,
muss alles oder quasi alles stimmen. Und dann sind wir sofort mit vielen
Verletzungen konfrontiert worden. Wir haben nicht die Mittel, um einen
Domenichelli zu ersetzen...
Wenn man sich jetzt schon unter dem Strich findet,
denkt man dann nicht automatisch an letzte Saison?
Du Bois: Manchmal sage ich mir, dass es noch zu früh ist, wenn man
sieht, wie viele Spiele noch zu absolvieren sind. Umgekehrt, wenn ich im
Teletext die Seite 242 aufrufe und unsere Tabellenlage sehe, kommen die
schlechten Erinnerungen der letzten Saison schon wieder hoch. Wir müssen aber
optimistisch bleiben und zum Siegen zurückfinden, bereits heute Abend gegen
Fribourg. Denn es ist kein Geheimnis: Die beste Medizin ist immer der Sieg!
Interview: Corriere del
Ticino, Übersetzung: Tiz.
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