So flitzte der Puck in den Playoffs 2004/05

07.03.05: Die Absenzen wogen schlussendlich zu schwer. Mit nur drei Ausländern und einem auf ein Minimum geschrumpftes Kader hatte der HCAP gegen diesen ZSC keine Chance. Eines muss sich Ambri aber nicht vorwerfen lassen: Sie haben gekämpft und alles gegeben. Eine der ausschlaggebenden Punkte in dieser Serie war mit Sicherheit das Überzahlspiel. Da schmerzten die Ausfälle von Trudel und Domenichelli extrem. Bei numerischem Gleichstand war man dem Gegner ebenbürtig. Das Geschehen des letzten Spieles ist schnell erzählt. Die Lions gingen mit einem Doppelschlag bereits früh in Führung, Pelletier nahm das Timeout und versuchte so sein Jungs nochmals zu wecken. Tatsächlich kam Ambri zu der einen oder anderen Chance, die beste vergab Lüber (traf nur den Pfosten). In der 17. Minute kam das 3:0 und damit war das Spiel bereits gelaufen. Im Mitteldrittel hielt Ambri lange dagegen, bis zum 4:0 durch Petrovicky mit seinem zweiten Treffer im Powerplay und dem 5:0 von Alston (erzielte damit einen Hattrick) in doppelter Überzahl. Das Schlussdrittel konnte Ambri dann wenigstens noch versöhnlich gestalten. Heim zum 5:1 und Ivankovic im Powerplay zum 5:2 waren die letzten Torschützen des HCAP Ausgabe 2004/05. Das 6:2 durch Virta ins leere Tor änderte nichts mehr am Verdikt. Die ZSC Lions sind im Halbfinale und der HCAP ist ausgeschieden. Ambri darf trotzdem stolz sein auf seine Leistung, man war in den ersten vier Spielen der Serie den Zürchern trotz immer länger werdenden Absenzenliste praktisch ebenbürtig. In den entscheidenden Phasen war die Weber-Truppe aber eindeutig kaltblütiger und effizienter. Mit Robitaille, Petrovicky, Alston und Virta verfügten sie über Skorermaschinen, die dem HCAP fehlten. Es war eine turbulente Saison - zweifellos. Höhen und Tiefen wechselten sich ab. Sie gehört nun aber - zumindest für Ambri - der Vergangenheit an. Was die verbleibenden vier Mannschaften nun noch anstellen, ist mir eigentlich ziemlich egal. Für mich beginnt nun wieder die sechs Monate andauernde hockeylose Zeit. Immerhin können sich jetzt alle Verletzten in aller Ruhe erholen. So versuche ich jeder Situation etwas Positives abzugewinnen. Der Mannschaft ein "grazie del cuore" und ein Wiedersehen am Saison-Abschlussfest (Infos folgen) und Im Sommer zum Beginn der Saison 2005/06. FORZA AMBRI PER SEMPRE! Tiziano

05.03.05: War es das nun? Soll das wirklich das letzte Heimspiel der Saison 2004/05 gewesen sein? Ich will es noch nicht für war haben, aber es sieht nicht gerade gut aus für den HCAP. Das heutige Spiel begann trotz der skandalösen Entscheidungen von Steinmann und Co (Kurmann) gut für Ambri. Bereits nach knapp vier Minuten lag die Scheibe im Tor von Sulander. Die Vorarbeit leisteten Leuenberger und Heim. Das zahlreiche Publikum in der Valascia war begeistert. Leider war es das für lange Zeit aus Sicht der Biancoblu. Es passte nicht mehr viel zusammen, Chancen waren absolute Mangelware. Die ersten Nettigkeiten wurden unter den Spielern ausgeteilt. Nach zwei Strafen gegen die Lions, die Ambri ungenützt liess, war es Chiesa der auf die Strafbank musste. Kurz darauf übersah Rochette einen hohen Stock eines Zürchers gegen Celio, in der darauf folgenden Szene foulte Lilja Robitaille und musste dafür raus. Die Lions fackelten nicht lange, nach 25 Sekunden der doppelten Überzahl lag die Scheibe im Tor. Mit fünf gegen vier ging es weiter, keine Minute später war es zum zweiten Mal Virta, der zum 1:2 einschiessen konnte. Nach 16 Minuten waren es die Leventiner, die mit zwei Mann mehr auf dem Eis agieren konnten, der Unterschied war frappant zwischen den beiden Powerplays. Ambri fehlten die Playmaker Trudel und Domenichelli extrem, man hatte die grösste Mühe, überhaupt ins Drittel des Gegners zu gelangen. Mehr noch: nach einem Break von Robitaille musste der langsame Ackeström für zwei Minuten raus, Nach diesem stimmungsgeladenen ersten Drittel hofften wir auf besseres Spiel von Ambri. Man wurde aber das Gefühl nicht los, dass die Mannschaft am Donnerstag in Zürich zuviel Kraft verpufft hatte. So verstrichen die Minuten ohne nennenswerte Ambri-Aktion. Die Zürcher indes hatten immer wieder Konterchanchen, die allesamt vom tadellosen Züger zunichte gemacht wurden. In der 26. Minute knallte Camenzind Szczepaniec mit einem groben Check in die Bande, dieser blieb regungslos liegen, Camenzind bekam nach längerem Zögern von Rochette dann doch eine Fünfminuten- plus Spieldauerstrafe. Oscar erlitt nach ersten Prognosen eine Verletzung am Knie und wird am Montag in Spiel 5 fehlen. Minutenlang beschwerten sich die Zürcher über dieses scheinbar so harte Verdickt.... Kurze Zeit später musste auch noch Seger nach einem Foul an Ivankovic raus, logisch, dass wieder gemeckert wurde. Volle zwei Minuten konnte nun der HCAP mit zwei Spielern mehr agieren. Das Powerplay war aber viel zu langsam und zu statisch. Die Gäste brachten die Unterzahl praktisch ohne Probleme über die Runden. Im letzten Drittel dasselbe Bild, Ambri versuchte es und kämpfte, aber der ZSC hielt problemlos dagegen und kam so zum dritten Sieg in dieser Serie best of 7. Es war kein spektakuläres Spiel, Ambri fehlte die Kraft und die ZSC Lions machten nicht mehr als sie mussten. Zwei Highlights seien hier aber noch erwähnt: Trudel's Auftritt in der Curva Sud in der Pause und die Präsentation des 300 Meter langen Megaschals am Ende des Spiels - Imposant! Es sah irgendwie schon nach Saisonende aus in der Valascia. Aber ist der HCAP nicht schon so oft genau dann nochmals zusammen gestanden und hat uns überrascht, wenn es niemand für möglich hielt? Am Montag Abend wissen wir mehr. Und wer weiss, vielleicht sehen wir uns am Donnerstag nochmals in der Valascia.....

03.03.05: Totgesagte leben eben doch länger! Der legendäre Kampfgeist der Leventiner hat heute die Zürcher in die Knie gezwungen, natürlich auch mit dem nötigen Quäntchen Glück, aber das hat Ambri nun weiss Gott verdient. Das Spiel begann gleich mit einer Riesenchance von Imperatori, Sulander hielt. Kurz darauf musste Heim auf die Strafbank, Ambri hatte bei einem Pfostenschuss Glück. Nach vier Minuten war es derselbe Heim, der nach einem gewonnen Bully von Liniger den Puck zum 0:1 versenkte. Das gab der dezimierten Tessiner Mannschaft Mumm, man liess die Lions nicht recht ins Spiel kommen. In der 16. Minute kam gar das 0:2. Ivankovic bezwang Sulander im Nachschuss, Heim war wiederum der Ausgangspunkt der Aktion. Beinahe wäre gar das 0:3 gefallen, quasi mit dem Sirenenton hämmerte Toms die Scheibe an die Latte, Rochette konsultierte sicherheitshalber das Video. Das Mitteldrittel gehörte mehrheitlich den Zürchern. Züger hielt an diesem Abend aber super bis auf eine Szene: In der 36. Minute erwischte ihn Helfenstein zum 1:2. Mit diesem Resultat ging es ins dritte Drittel. Da drückten die Lions auf den Ausgleich. Ambri hielt dagegen und kam seinerseits zu Chancen, Toms und wiederum Heim vergaben die besten. Kout traf für die Zürcher nur den Pfosten. In der letzten Minute wollte Sulander einem sechsten Feldspieler Platz machen. Dazu kam es gar nicht mehr, Ambri verteidigte sich gut und konnte die Scheibe immer wieder aus der Gefahrenzone spielen. So blieb es beim verdienten 1:2. 1:2 steht es nun auch in der Serie, allerdings für die Zürcher. Dieser Sieg von Ambri ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die lange Absenzenliste zwang Pelletier dazu, mit dem letzten Aufgebot zu spielen. Diese Spieler zeigten aber Charakter und Herz, jeder kämpfte für den anderen. Bereits in den ersten zwei Spielen hat man gesehen, dass diese Zürcher zu bezwingen sind. Im dritten Anlauf nun hat es endlich geklappt. Noch ein Wort möchte ich über die unfaire Spielweise der Zürcher verlieren. Was sich ein Salis heute im Boxplay (mehrmals Crosscheck in den Rücken des Gegenspielers) und ein Streit gegen Celio (Stockschlag) ungestraft erlauben durften, ist eine Frechheit. Man muss sich nicht wundern, dass einem Spieler (Domenichelli) die Sicherungen durchbrennen und sich revanchieren. Ich will das Foul von Hnat im ersten Playoff-Spiel nicht rechtfertigen, aber es ist an der Zeit, dass man gegen diese unsaubere Zürcher Spielweise auch mal mit einem Video vorgeht. Wir Ambri-Fans dürfen uns jetzt auf ein stimmungsgeladenes viertes Spiel am Samstag in der hoffentlich prallvollen Valascia freuen. Diese Mannschaft hat es verdient, von uns allen unterstützt zu werden und mit einem Sieg ein drittes Heimspiel zu erzwingen.

01.03.05: Zweites Spiel, zweite Niederlage mit zwei Toren Unterschied. Im gleichen Stil weiter also wie im ersten Spiel? Mitnichten! Vor dem Spiel war die Zuversicht bei den Anhängern wohl nicht allzu gross. Nicht weiter verwunderlich bei der Absenzenliste: Trudel, Domenichelli, Malone fehlten allesamt. Wer also soll die Tore schiessen? Der HCAP wollte es trotz allen Widrigkeiten den Lions zeigen. Die Startminuten gehörten ganz klar den Leventinern. Die neu gemischten Sturmformationen beschäftigten die Z Verteidigung ein ums andere Mal. Liniger war es, der Sulander bereits in der sechsten Minute zum 1:0 bezwingen konnte. Es war praktisch eine Kopie des 3:2 in Zürich. Weitschuss von rechts, Sulo griff daneben. Ambri machte weiter Druck, ein weiterer Torerfolg blieb trotz Grosschance von Toms aus. In der 15. Minute erwischte Alston Züger in Unterzahl eiskalt zum Ausgleich. Von da an war der Schwung von Ambri weg. Im Mitteldrittel kamen die Gäste besser ins Spiel. In einer zweiminütigen doppelten Überzahl der Zürcher brachte das beste Powerplayteam der Qualifikation den HCAP zwar in Bedrängnis, den Puck aber nicht an Züger vorbei. Kurze Zeit später dann doch das 1:2, mit Ackeström sass wieder ein Ambri-Spieler draussen. Als nach gerade mal 21 Sekunden im dritten Drittel Paterlini die Lions mit 1:3 in Führung brachte, schien das Spiel gelaufen. Ambri verpuffte zuviel Energie im ersten Drittel, so schien es. Doch nach knapp 52 Minuten lenkte Dauerläufer Toms einen Schuss von Ackeström zum 2:3 ab. Jetzt gab die Pelletier-Truppe nochmals alles, die Zürcher mussten sich mit allen erlaubten und unerlaubten Mittel wehren. In der 57. Minute dann DIE Ausgleichschance. Streit lag im Torraum auf der Scheibe, was gleichbedeutend mit einem Penalty ist. Jeff Toms nahm Anlauf und... scheiterte an Sulander. Dann kam es wie es kommen musste: Torhüter raus und sechster Feldspieler rein. Genützt hat es nichts, im Gegenteil. Virta gelang noch der Treffer zum 2:4.

Heute hat die Mannschaft wirklich Charakter gezeigt. Jeder hat für den anderen gekämpft. Man spürte den Willen, die Absenzen vergessen zu machen. Leider war das Glück heute Abend nicht auf der Seite von Ambri. Nebst den vergebenen Torchancen hat Ambri auch ein weiteres Verletzungsopfer zu beklagen. Corsin Camichel brach sich früh im ersten Drittel das Handgelenk, so dass Pelletier ein weiteres Mal zum Umstellen der Linien gezwungen wurde.

Heute war ich stolz auf die dezimierte Mannschaft. Sie hat gekämpft, sie hat Herzblut gezeigt, sie hat den ZSC an den Rand einer Niederlage getrieben. Es hat nicht sollen sein, der Hockeygott ist momentan wahrlich kein Leventiner. Die Serie steht 2:0 für die ZSC Lions. Alles deutet darauf hin, dass am nächsten Samstag die Saison für Ambri zu Ende geht. Oder werden wir alle nochmals überrascht?

26.02.05: Das erste Spiel ging zugunsten des Favoriten ZSC aus. Der Unterschied wurde in den ersten beiden Dritteln in den Überzahlsituationen herbei geführt. Beim 1:0 durch Virta in der 3. Minute war eine Strafe gegen Nicola Celio angezeigt. Beim Ausgleich durch Domenichelli sassen mit Stoffel und Seger gleich zwei Zürcher draussen. Beim 2:1 durch Petrovicky war es Neuzuzug Malone, der die Strafbank drückte. Am Ende des ersten Drittels hatte Domenichelli seine Nerven nicht im Griff. Nach (nicht geahndetem) hohem Stock von Paterlini liess er sich zu einer Reaktion verleiten, haute Paterlini den Stock an den Helm (Paterlini war am Fallen), was in einer Schlägerei ausartete. Resultat: Fünf- plus Spieldauerstrafe für Hnat, je vier Minuten für Zeiter und Salis sowie Gianini und Nico Celio (kassierte in 44 Qualispielen nicht eine Strafminute und jetzt gleich deren sechs). Auslöser Paterlini (spielte im Mitteldrittel frisch und munter weiter) spielte den sterbenden Schwan und kam straffrei davon. Diese fünfminütige Überzahl nützten die Lions durch Seger zum 3:1 aus. Ambri wehrte sich aber weiter. Liniger verkürzte kurz vor Spielhälfte ebenfalls im Powerplay nach schöner Einzelaktion mit einem Slapshot wieder auf 3:2, Lilja und Züger bekamen einen Assist gutgeschrieben. Kurze Zeit später stellte aber Petrovicky durch seinen zweiten Treffer auf 4:2, Gianini sass auf der Strafbank. Mit diesem Resultat wurden die Seiten gewechselt. Im letzten Drittel versuchten die Leventiner nochmals heranzukommen. Sie kamen auch zu einigen Chancen, scheiterten aber entweder an Sulander oder am eigenen Unvermögen. Nach 52 Minuten dann doch noch der erneute Anschlusstreffer. Tallarini erwischte Sulo mit einem Schlenzer, es war Alan's erster NLA-Treffer. Zwei Minuten vor Schluss nahm Pelletier sein Time-Out und danach Torhüter Züger aus dem Spiel. Der Ausgleich fiel nicht mehr, im Gegenteil: Petrovicky markierte mit seinem persönlich dritten Treffer das 5:3. Das erste Spiel ging verloren, es steht 1:0 in der Serie für die ZSC Lions. Dieser Gegner ist aber mit mehr Disziplin und Abschlussglück alleweil zu bezwingen. Am Dienstag besteht die nächste Gelegenheit. Zu befürchten ist, dass Einzelrichter Steinmann Domenichelli nach seiner dummen Reaktion sperrt. Die beiden Neuen hatten einige gute Szenen, können aber zweifelsohne noch mehr. Sehen wir am Dienstag Lilja, Malone, Toms und Trudel als Ausländer auf dem Eis?

Ambri hat das Matchblatt nicht unterschrieben und einen Spielfeldprotest hinterlegt! Dies aus zwei Gründen. Erstens: Vor dem Tor zum 1:0 ging der Puck Züger an den Helm, ein Pfiff folgte (war im ganzen Stadiönli zu hören), das Spiel schien unterbrochen. Schiri Kurmann gab den Treffer aber trotzdem (ein hoher Stock war auch noch im Spiel). Zweitens: Die Schlägerei nach dem hohen Stock von Paterlini und der Revanche von Domenichelli wurde unter anderem von Salis angezettelt. Das Reglement schreibt vor: Wenn ein Spieler, der nicht auf dem Eis stand, eine Schlägerei anzettelt, muss er mit einer Spieldauerstrafe belegt werden. Wenn dem so gewesen wäre... leider sieht man auf den Bildern des TSI, dass Salis sehr wohl auf dem Eis stand. Ok, das entschuldigt in keiner Art und Weise sein Verhalten, genauso wenig jene von Domenichelli.

Meine Meinung: Der Protest hat eh keine Chance (Tatsachenentscheid), obwohl vor dem 1:0 der Pfiff eindeutig erfolgte. Bei der Schlägerei scheint der Fall klar, also sollte man beim HCAP dieses Spiel abhacken und sich auf den nächsten Dienstag konzentrieren. Die Antwort sportlich geben heisst für mich die Devise. Eines ist jetzt schon klar, Kurmann wird NICHT der Schiri in der Valascia sein. Die Serie ist lanciert, freuen wir uns auf weitere spannungsgeladene Spiele!