Rückblick auf die Qualifikation und Vorschau auf die kommenden Playoffs

Die Qualifikation 2003/04 gehört nun der Vergangenheit an. Wie schon letzte Saison war es am Strich eine enge Angelegenheit. Auch Ambri musste lange darum kämpfen, bis es die Gewissheit hatte, die Playoffs erreicht zu haben.

Der HCAP hatte einen guten Start mit Siegen gegen Lausanne, Langnau und Rapperswil. Es folgte eine Durststrecke und der Fall unter den Strich. Vor allem in der heimischen Valascia konnte der HCAP einfach nicht mehr gewinnen. Immerhin gelangen auswärts dafür einige Punktgewinne, so dass der Anschluss zum 8. Platz nie verloren ging. Die Wende zum Guten kam genau bei Qualifikationshälfte. Verlor man das erste Heimspiel gegen Zug noch in der Verlängerung, konnte vier Tage später der gleiche Gegner mit 1:0 bezwungen werden, dies ebenfalls nach Verlängerung. Dazwischen war der sensationelle 3:5 Sieg in Kloten, der zwei 9er-Serien beendete. Jene der Klotener, die vor diesem Spiel in 9 Spielen 17 Punkte holten und jene von Ambri, das nach 9 erfolglosen Versuchen, den Schluefweg endlich wieder als Sieger verlassen konnte. Mit den Flyers ging es von da an mehrheitlich bergab, mit den Leventinern bergauf. Ambri verlor bis zum Ende der Qualifikation kein einziges Heimspiel mehr, bezwang unter anderem den ZSC mit 8:4, die Luganesi mit 5:2, die Berner mit 4:2. Die wichtigsten Siege holten die Jungs von Pelletier allerdings bei den Direktbegegnungen gegen Kloten (4:2) und Fribourg (3:1). Die definitive Playoff-Qualifikation sicherte sich Ambri, ohne einen Tropfen Schweiss zu vergiessen. Nach dem vorgezogenen Spiel der letzten Runde, das Kloten im Hallenstadion mit 1:3 verlor, war die Teilnahme auch mathematisch gesichert. Seit nunmehr 12 Spielen ist Ambri zu Hause ungeschlagen. Bleibt das auch im Playoff so, stehen die Chancen auf ein Weiterkommen nicht schlecht.

Ambri-Piotta belegt nach diesen 48 Qualifikations-Spielen den guten 6. Rang. 50 Punkte wurden geholt, 31 in der Valascia, 19 auswärts; 153 Tore geschossen und 141 Tore kassiert. Alleine 56 Tore oder 36,6 % schossen unsere beiden überragenden Ausländer Trudel und Domenichelli (nebst 71 Assists). Einmal mehr ist es den Verantwortlichen gelungen, Top-Ausländer in die Leventina zu holen. Und das schöne daran ist: sie spielen auch nächste Saison noch im Dress der Biancoblu.

Zuoberst auf der Tabelle stehen erwartungsgemäss LugaNO und Bern, die beiden meistgenannten Titel-Aspiranten. Am anderen Ende liegt - ebenfalls wie vorausgesagt - der "Gratis-Aufsteiger" Basel. So wie es aussieht, müssen die Basler nach nur einer Saison wieder den Weg in die NLB antreten, Wunder ausgenommen. Bei dem Puff im Hockey-Verband ist es nicht auszuschliessen, dass wegen einer Lizenzfrage (Zug, Davos) oder wegen sonst was die Auf-/Abstiegsfrage wieder neu gestellt würde. A propos Lizenz: Der HCAP hat diese in erster Instanz erhalten. Ein deutliches Zeichen dafür, dass man die Finanzen endlich in den Griff zu kriegen scheint. Peter Jaks betonte einige Male, dass man keine finanziellen Hochseilakte mit Transfers machen werde und damit den Klub wieder in Schwierigkeiten bringen würde.

Damit wären wir beim Thema Transfers angelangt. Schon früh in der Saison wurden die Verträge mit Trudel und Kobach um zwei Jahre verlängert, die Rückkehr von Tiziano Gianini besiegelt. Danach kam aber der vermeintlich grosse Frust. Zuerst wurde bekannt, dass Burkhalter und Lakhmatov auf die nächste Saison nach Langnau wechseln. Dann die Enttäuschung mit Luca Cereda, der dem Lockruf des Geldes aus Bern nicht widerstehen konnte. Immer wieder wurden Namen mit Ambri in Verbindung gebracht. Duri Camichel, Duca, Demuth vom EVZ, Raffainer und Micheli vom ZSC, Baldi, Fedulov und Crameri von Servette, Vauclair von Fribourg, Reuille und Lüber von Rapperswil, Tognini, Furler, Joggi von Biel, Pollock vom Team Kanada. Viele waren nur aus der Luft gegriffen, wie Peter Jaks immer wieder sagte. Die Fans wurden ungeduldig, man fragte sich, wer denn eigentlich noch zum HCAP wechseln wolle. Immerhin konnten vor Weihnachten zwei weitere Verträge verlängert werden: Nico Celio bis 2007 und Torhüter Simon Züger, der während der Saison Pauli Jaks immer öfter vorgezogen wurde, bis 2006. Ambri's Sportchef betonte aber immer wieder, dass man noch genügend Zeit habe. Und siehe da, nach der Versammlung in Zug, bei der man unter anderem entschied, nächste Saison vier Ausländer einsetzen zu dürfen (max. 3 Nicht-EU), kamen die positiven Transfermeldungen. Zuerst die Rückkehr von Alain Demuth (nach nur zwei Jahren in Zug) und Mattia Baldi (vier Jahre in Zürich und eines in Genf). Beide unterschrieben einen Dreijahresvertrag. Als dritter Ausländer unterschrieb Jeff Toms, Kanadier und Topskorer bei Basel. Auch der nach Russland wechselnde Pauli Jaks wurde mit dem jungen Daniel Manzato ersetzt. Nun fehlen noch der vierte Ausländer (wohl ein Verteidiger) sowie je ein Schweizer Verteidiger und Stürmer (gemäss Peter Jaks).

Bereits zwei Tage nach Beenden der Qualifikationsphase beginnen die Playoffs. Ambri bekommt es mit Servette Genf zu tun. Ein unangenehmer aber nicht unbezwingbarer Gegner. Von den vier Aufeinandertreffen in dieser Saison holte Ambri zu Hause drei Punkte. Bei den beiden Auswärtsspielen setzte es zwei Niederlagen ab. Die Genfer verfügen über einige sehr gute Einzelspieler (Petrov, Fedulov, Bozon, Hauer, Torhüter Pavoni). Ihre Stärke liegt in der Defensive. Sie verfügen aber nicht über drei bis vier ausgeglichene Reihen, wie das z.B. bei Davos der Fall ist (der andere möglich gewesene Playoff-Gegner von Ambri). Der Schlüssel zum Erfolg für Ambri liegt bei der Effizienz. Die wenigen Torchancen, die sich bieten, müssen ausgenützt werden. Zu hoffen bleibt auch, dass "Glückskind" Pavoni nicht immer Fortuna auf seiner Seite hat. Reto Kobach wird wohl wieder eine ganz spezielle Aufgabe erledigen müssen: Topskorer Petrov so gut wie möglich aus dem Spiel nehmen und ihn zermürben. Dies gelang ihm in den beiden Heimspielen nicht schlecht. Das gibt eine Playoff-Serie der langen Wege. Peter Jaks hat bereits angekündigt, dass die Mannschaft jeweils einen Tag früher nach Genf fahre, um eine möglichst gute Vorbereitungsphase zu haben. Denn mindestens einmal muss ein Spiel in Genf gewonnen werden, will man die Halbfinals erreichen.

Einige Vergleiche:
Die Begegnungen der letzten zwei Jahre zwischen Servette und Ambri: In Genf: 2:2, 3:3 (02/03), 3:2, 5:0 (03/04). In Ambri: 0:0, 1:2 (02/03), 2:2, 4:2 (03/04).
Rangliste: Servette: 3. Platz 58 Punkte 148:123 Tore. Ambri: 6. Platz 50 Punkte 153:141 Tore.
Zuschauerschnitt: Servette: 4816 Zuschauer (Platz für 6770 Fans, 5270 Sitzplätze, 1500 Stehplätze). Ambri: 3971 Zuschauer (Platz für 7000 Fans, 2000 Sitzplätze, 5000 Stehplätze)
Topskorer: Servette: Petrov 48 Spiele/24Tore/32Assists/56Punkte; Bozon 43/12/28/40; Fedulov 48/16/19/35. Ambri: Trudel 47/30/38/68; Domenichelli 42/27/32/59; Burkhalter 47/21/26/47.
Torhüter: Servette: Pavoni 48 Spiele, 118 Gegentore, 2.4 pro Spiel. Ambri: Züger 24 Spiele, 56 Gegentore, 2.4 pro Spiel. Jaks 26 Spiele, 79 Gegentore, 3.2 pro Spiel.
Strafen: Servette: Petrov 97 Minuten, Snell 50 Minuten, Meier 44 Minuten. Ambri: Domenichelli 84 Minuten, Trudel 66 Minuten, Kobach 56 Minuten.

Der Showdown kann beginnen! Unterstützen wir unsere Squadra in diesen Spielen lautstark und hoffen auf die Halbfinals!
FORZA AMBRI PER SEMPRE!
Tiziano