Interview mit Jean-Guy Trudel (Februar 2007)
Es erwarten euch die immer schwierigen Playouts und mit
Basel kein einfacher Gegner...
Jean-Guy Trudel: Ich habe noch nie die Playouts bestritten, kann mir
aber gut vorstellen, was uns erwartet. Für uns beginnt nun eine neue
Meisterschaft, eine noch viel wichtigere. Es wird sicher kein Spaziergang gegen
Basel, denn sie haben etliche Spieler mit grosser Erfahrung in ihren Reihen. Die
sind vielleicht nicht mehr die Schnellsten, aber können in jedem Moment für
Gefahr sorgen. Es wird schwierig, ihre Verteidigung mit dem Nati-Torhüter
Manzato zu knacken. Auf jeden Fall wollen wir so schnell wie möglich den
Ligaerhalt sichern und aus dieser heiklen Situation herauskommen. Ich glaube,
dass Ambri die Mittel hat, diese Serie zu gewinnen.
Mit der Bedingung, dass das Tandem Trudel/Domenichelli
für Tore sorgt...
Trudel: Ich und Hnat wissen, dass die Erwartungen der Fans an uns immer
sehr hoch sind, das ist so seit wir hier sind. Wir spüren einen hohen Druck,
wissen nun aber damit umzugehen. Wir sind bereit, auch in den Playouts unsere
Pflicht zu tun, denn wir wollen, dass dieser Klub in der NLA bleibt. Aber
natürlich braucht es dafür alle, auch unsere Fans.
A propos Fans: Nach der 9-1 Niederlage in Derby in
Lugano seid ihr von Fans angegriffen worden und es scheint, dass seit da das
Feeling zwischen Trudel und Ambri ein wenig gestört ist.....
Trudel: Nach diesem Spiel haben uns die Fans in Castione erwartet und sie
waren offensichtlich nicht zufrieden. Aber ich habe das Tessin kennen gelernt
und weiss, dass die Tifosis hier etwas anders sind als im Rest der Schweiz,
sagen wir etwas heisser. Ich kann also ihren Frust verstehen nach so einer
Niederlage gegen den Rivalen Lugano.
Widersprichst du also den diversen Stimmen, die
besagen, dass du Ambri trotz eines Vertrages Ende Saison verlässt?
Trudel: Ìch habe einen Vertrag bis 2008 und wenn der Klub will, werde
ich diesen sehr gern einhalten. Ich und meine Familie fühlen sie wohl im Tessin
und ich sehe keinen Grund für eine Luftveränderung. Nach Nordamerika
zurückkehren? Falls tatsächlich eine Offerte aus Übersee kommen sollte, werde
ich nicht zweimal überlegen. Es ist ein Traum von allen, in der NHL zu spielen
und ich habe ja nur ein paar Spiele in Phoenix und Minnesota absolviert.
Zurück zu Ambri: Was hat diese Saison gefehlt, um die
Playoffs wiederum zu erreichen?
Trudel: Wir wissen, dass Ambri ein kleiner Klub ist, der nicht über
grosse finanzielle Mittel verfügt. Es ist also viel schwieriger für uns, auf
dem Markt gute Spieler zu holen. Ich weiss, dass Peter Jaks kritisiert wurde,
aber die Arbeit, die er machen muss, ist nicht einfach. Fakt ist, dass die
Mannschaft mehr hätte machen können, ja müssen. Aber diese Negativ-Serie von
10 Spielen ohne Sieg war leider fatal.
Trudel hat die Postfinance Topskorer-Prämie geholt und
somit Geld für die Ambri-Junioren gesammelt...
Trudel: Das ist eine interessante und sehr gute Sache. Speziell in Ambri
muss mit Entschlossenheit in den Nachwuchs investiert werden, um Talente hervor
zu bringen. Einige Beispiele in der ersten Mannschaft bestätigen die gute
Arbeit. Ich verfolge mit grossem Interesse den jungen Grégory Sciaroni, von dem
man sagt, dass er ein grosses Talent ist. Man munkelt gar, dass er eine Linie
mit mir und Hnat bilden könnte....
Interview Corriere del Ticino - Übersetzung Tiz
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