Saisonvorschau 2009/10

Eine erneut harte Saison und ein Versprechen…

Wenn der HCAP vom Verletzungspech verschont bleibt… Wenn jeder Spieler in jedem Spiel 100% abrufen kann… Wenn Erik Westrum und Kirby Law 150 Skorer-Punkte sammeln… Wenn Thomas Bäumle nach seiner Verletzung noch stärker zurückkommt… Wenn, wenn, wenn…, die Liste könnte noch beliebig vergrössert werden und es gibt durchaus Gründe, warum Ambri eine Überraschung gelingen könnte. Ganz nüchtern und realistisch betrachtet, ist die Sicherung des NLA-Platzes das oberste Ziel. Alles was über dieses Ziel hinausgeht, ist Zugabe. Der Glaube und der Wille mehr zu erreichen, muss jedoch beim ganzen Club und im Umfeld bestehen. Nur mit dieser Mentalität kommt man auch da unten raus.
 
In der Leventina ist seit letztem Frühling so einiges passiert: Der neue Vorstand um Filippo Lombardi hat schon viel bewegt und mit der Aktienzeichnung von 1.2 Mio schon einen beachtlichen Erfolg verbucht. Aber das ist nur der Anfang einer auf fünf Jahre festgesetzten Strategie, über welche im Verlaufe des Jahres noch detailliert informiert wird. Entscheidend für die Entwicklung von Ambri wird natürlich auch die Arbeit auf dem Eis sein. Mit Benoit Laporte (Bild) steht ein neuer starker Mann an der Bande, welcher auch gleich das Amt des Sportdirektors besetzt. Auf den ersten Blick birgt das einige Gefahren. Im Schweizer Eishockey ist dies jedoch kein Novum. Es funktioniert oftmals besser, als wenn Sportchef und Trainer andere Vorstellungen haben und sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Eins bleibt aber auch in der neuen Organisation unverändert: Die Geldmittel  und Infrastruktur sind nach wie vor sehr bescheiden und daher kann sich auch Benoit Laporte keine grossen (Spieler)-Wünsche erfüllen. Das Kader konnte zwar leicht verstärkt werden, dies ändert jedoch nichts daran, dass der HCAP mit Langnau und Biel der meistgenannte Playout-Kanditat ist.
 
Enorm wichtig ist, dass Benoit Laporte und der  ganze HCAP wieder auf Thomas Bäumle im Tor zählen können. Der Pechvogel der letzten Saison hat nach überstandenem Kreuzbandriss bei den Testspielen bereits wieder geglänzt. Die wichtigste Position im Eishockey ist bekanntlich der Torhüter und dort haben wir mit Thomas Bäumle wohl so etwas wie die Lebensversicherung. Auch in der Verteidigung sieht es im Vergleich zur letzten Saison sicher besser aus. Der neu verpflichtete Amerikaner David Schneider machte bis jetzt einen sehr soliden Eindruck und bildetet mit Rückkehrer Reto Kobach meistens die 1. Verteidiger Linie. Dank diesen zwei Verstärkungen wird der Defensiv-Leader Zdenek Kutlak ein wenig entlastet und die Ambri Defensive wird wohl dieses Jahr einiges schwieriger zu bezwingen sein als letzte Saison.  Etwas mehr Sorgen machte in der Vorbereitung die Offensiv-Abteilung. Offensichtlich scheinen wir zurzeit nicht wirklich viele Skorer im Team zu haben.
Dies sah jedoch schon letzte Saison nicht wirklich gut aus. Da hatte Ambri mit Biel zusammen deutlich am wenigsten Tore geschossen. Nick Naumenko hat uns mit seinem Defensiv-Verhalten ein paar graue Haare beschert, aber seine 40 Skorerpunkte von letzter Saison werden uns fehlen. Mit Sciaroni und Micheli verliert das Team zwar nicht überaus viele Skorerpunkte, jedoch zwei Offensivkräfte mit guter Technik und viel Talent. Talent haben sicherlich auch einige unserer Junioren. Zurzeit sieht es jedoch nicht danach aus, als würde einem von Ihnen bald der Durchbruch gelingen. Vielleicht gelingt dieser Roman Botta oder Adrian Brunner. Beide Flügelstürmer wurden von der NLB verpflichtet und sollen das Potenzial zum NLA Flügel mitbringen. Es ist dringend nötig, dass diese Spieler möglichst bald in der NLA ankommen. Denn nur so entsteht auch so etwas wie Konkurrenzkampf, was bekanntlich jedes Team nur weiterbringen kann.

Unbestritten wird die Squadra vom Duo Erik Westrum und dem neu verpflichteten Kirby Law  (Bild) abhängig sein. Die beiden bildeten in der AHL vor vier Jahren einen brandgefährlichen Sturm und verbuchten zusammen über 200 Skorerpunkte in einer Saison. Mirko Murovic wird wohl den 1. Block komplettieren  und die Aufgabe haben, den beiden den nötigen Raum zu schaffen. So einfach wie das klingt, wird es bestimmt nicht, aber wir können uns sicherlich berechtigte Hoffnungen machen, diese Spielzeit auf einen starken Paradeblock zählen zu können. Der zweite Block wird angeführt von Capitano und Teamleader Duca. In der Vergangenheit standen ihm meist die Routiniers Demuth und Stirnimann zur Seite. Man darf gespannt sein, wie das diese Saison aussehen wird. Vor allem Demuth kam letzte Saison nicht richtig auf Touren. Wenn Ambri jedoch einigermassen auf Augenhöhe mit der Konkurrenz bleiben will, muss auch der 2. Block regelmässig in die Maschen treffen. Viel Alternativen hat der Trainer aber nicht. Er wird hoffentlich die richtigen Entscheidungen treffen. Und wer weiss, vielleicht spielt sich wieder einmal einer in den Vordergrund, den vor der Saison niemand auf der Rechung hatte…
 
„Wir können euch keine Siege garantieren, aber der HCAP wir in jedem Spiel 100% geben und bis zum letzten kämpfen.“ Ein Versprechen, welches Filippo Lombardi anlässlich des Festa Biancoblu  verkündete. Ein Versprechen, dass erst etwas abgedroschen und fast selbstverständlich klingt. Jedoch ein Versprechen für deren Einhaltung sehr viel Arbeit und Leidenschaft investiert werden muss. Schlussendlich aber auch das einzige Versprechen, welches die Tifosi erwarten. Egal was dann am Ende dabei rauskommt.  Das ist AMBRI… E BASTA!   

Fipo (geschrieben für unsere Gazzetta dell'Ambri, welche alle Fanclub-Mitglieder erhalten).