Infos vom HCAP-Vorbereitungscamp 16. bis 20. August 2004 in Sursee

Montag, 16. August 2004

Gestern Sonntag sind bereits Team-Manager Ivo Maggi, Materialverwalter Paolo de Nando, Masseur Andy Sköra sowie Ivan Monighetti mit tonnenweise Material in Sursee eingetroffen. Nachdem alles in der Eishalle verstaut wurde, ging es zum Nachtessen. In der Pizzeria haben wir viel gequatscht, gelacht und es wurde spät.... Um 2 Uhr sind wir zu Bett. Sie nutzten den letzten freien Abend, bevor die Mannschaft nachkommt.

Am Montag Morgen zwischen 9 und 10 Uhr kamen die Spieler langsam vor der Eishalle an. Die meisten machten einen ziemlich müden Eindruck. Jeder trug sein persönliches Material in die Garderoben. Mark Bastl, der die letzte Woche in Ambri im Probetraining war, ist nicht mehr mit dabei. Er hinterliess einen guten Eindruck, wird aber trotzdem kaum für den HCAP spielen. Die Mannschaft steht, man geht davon aus, dass Dan Fritsche eintrifft und schlussendlich ist es auch immer eine Kostenfrage.
Um 11 Uhr war bereits die erste Trainingseinheit. Der erste, der (wie fast immer) das Eis betrat, war Jean-Guy Trudel. Er ist ein Profi durch und durch und Vorbild für alle. Unterdessen traf auch der letzte der Squadra, Alessandro Chiesa ein. Er war eine gute Woche mit der U18-Nationalmannschaft in der Slowakei unterwegs. Er hat denn auch kaum geschlafen, denn sie sind mit dem Bus zurückgekehrt. Im ersten Training in Sursee stand vorerst für jedermann Puckkontrolle auf dem Programm. Danach wurden Zwei gegen Eins Situationen geübt. Um ein Uhr gab's Mittagessen im Restaurant Baulüüt im Baumeisterzentrum Sursee, danach hat jeder sein Zimmer beziehen und ein wenig relaxen können. Um 16 Uhr der nächste Programmpunkt: Krafttraining im Fitness-Connection Sursee. Nach einer Stunde schweisstreibender Arbeit ein kurzes Erinnerungsfoto und wieder zurück in die Eishalle. Dann das zweite Eistraining. Trudel stand bereits wieder eine halbe Stunde früher auf dem Eis und schoss einsam aufs Tor, immer und immer wieder. Im Training wurden wieder Spielzüge geübt und zum Dessert gab's dann für alle 3 x 3 Eisrunden in einer vorgegebenen Zeit zu drehen. Beim Auslaufen und/oder Fussball danach waren die Spieler guter Laune.
Zum Znacht gab's ein typisches Innerschweizer Menu: Bratwurst und Rösti. Ja, auch mal so was dürfen Spitzensportler essen. Beim Small-Talk zum Dessert+Kaffee hat uns Pelletier verraten, dass man im Sinn hat, in der Valascia die Seiten zu wechseln, so dass Ambri zwei Drittel in Richtung der Curva Sud spielen kann. Ein guter Gedanke.... aber noch ist nichts entschieden. Und.... John Fritsche meint, dass evt. sein Neffe bereits am Donnerstag in der Schweiz eintrifft und er dann auch noch in Sursee zu sehen sein wird. Lassen wir uns überraschen.

Dienstag, 17. August 2004

Weckdienst um 7.30 Uhr, danach in Ruhe Morgenessen. Um 10 Uhr hiess es wieder: Eistraining. Kombinationen und Spielzüge wurden geübt. Zum Schluss galt es, seine Wendigkeit zu zeigen, es wurde auf dem Kleinfeld gespielt. Nach dem hervorragenden Mittagessen im Rest. Baulüüt nutzten die meisten Spieler den freien Nachmittag zum relaxen oder für einen Bummel in Sursee. Um 17 Uhr bat Pelletier zur zweiten Trainingseinheit. Wieder wurden verschiedene Spielzüge geübt. Mal mit zwei gegen zwei, mal mit fünf gegen drei. Zum Schluss wieder das "Konditionsdessert" Runden drehen. Dementsprechend kaputt waren die Spieler dann auch (zum Teil). Am Abend ging es per Bus ins Altstädtli Luzern. Dort waren auch zwei Vertreter des HCAP-Sponsors Eichhof anwesend. Während dem feinen Essen verfolgten die Spieler das Fecht-Finale und die erste Schweizer Goldmedaille wurde bejubelt. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Soki für die Einladung! Nach dem Essen vertrieben sich die Spieler die freie Zeit in Luzern bis zur Rückfahrt mit mehr oder weniger Bier. Wieder in Sursee angekommen, ging es ins Bett.... oder doch noch nicht ganz??!! Die Staff und ich genehmigten sich auf jeden Fall noch einen Schlummertrunk.
Heute hat mir John Fritsche versichert, dass sein Neffe Dan am Donnerstag in Kloten eintrifft und er danach nach Sursee kommt. Er wird aber gemäss Pelletier kaum spielen am Freitag. Zudem wird auch einer von John's Söhnen Donnerstag und Freitag in Sursee anzutreffen sein. Quasi eine Fritschemania am Sempachersee....
Am heutigen Abend hat Lada Togliatti, der Gegner von Ambri am Freitag in Sursee, ein Testspiel in Davos mit 0:3 verloren.

Mittwoch, 18. August 2004

Weckdienst auch heute wieder 7.30 Uhr, danach Frühstücksbuffet. Am Morgen wieder Training von 10 bis 12 Uhr. Kurze Spielzüge wurden eingeübt, zum Schluss mit drei gegen drei angegriffen resp. verteidigt. Die raren Tore wurden von den Mitspielern frenetisch bejubelt. Mittagessen im Rest. Baulüüt in der Gartenwirtschaft. Gewisse Spieler würgen ihr Essen in einem Tempo runter..... na ja, es muss ja jeder selber wissen. Am Nachmittag liessen sich einige Spieler ihre müden Muskeln etwas durchkneten von Masseur Andy Sköra. Um 15.30 Uhr hiess es wieder Krafttraining und anschliessend nochmals 90 Minuten hartes Eistraining. Am Abend ging es mit den Spieler-Autos zu meinem Cousin ins Restaurant Schlacht Sempach, wo die Mannschaft wie schon letztes Jahr Gast sein durfte. Herzlichen Dank an Rolf und Melanie für die Gastfreundschaft. Etliche Ambri-Fans hatten sich eingefunden um die Spieler ein bisschen zu beobachten. Nach dem Essen gab's Erinnerungsfotos, bevor die Spieler wieder in Richtung Sursee davon rauschten. Ich hatte mit Reto Kobach und seiner Mutter einen Termin vereinbart, um ein Interview zu machen. Alle Fanclub-Mitglieder (Buochs, Luzern und Uri) können es in der nächsten Gazzetta lesen. Die meisten gingen nach dem dritten anstrengenden Tag wohl direkt ins Bett. Heute Abend hat Lada Togliatti in Fribourg gespielt und dabei 3:0 gewonnen. 

Donnerstag, 19. August 2004

Weckdienst 7.30 Uhr, Frühstück. Morgentraining von 10 bis 12 Uhr. Es wurde in den Formationen gespielt, die wohl auch morgen gegen Lada Togliatti einlaufen werden. Liniger, Trudel Domenichelli; Toms, Baldi, Demuth; Lüber, Friedli, Imperatori; Pont, Camichel, Leuenberger. In der Verteidigung: Kobach, Ackeström; Gianini, Dubois; Celio, Chiesa; Tallarini, Szczepaniec. Kurz vor Schluss des Trainings eine Schrecksekunde. Dubois muss mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Spital Sursee zur Untersuchung gebracht werden. Man befürchtete, dass er das Handgelenk gebrochen hat. Er stürzte unglücklich in die Bande. Beim Mittagessen Entwarnung, es ist nichts gebrochen, "nur" eine Quetschung. Dennoch wird er nicht spielen können morgen. Zum Mittagessen ist auch Dan Fritsche eingetroffen, er wurde von allen Spielern begrüsst. Am Nachmittag-Training um 17 Uhr war er mit dabei, trotz Zeitumstellung. Alle Augen richteten sich auf Dan Fritsche und was er zeigte, war nicht von schlechten Eltern. Er hat Punch, Zug aufs Tor und einen satten Schuss. Im morgigem Spiel gegen die Russen wird er aber nicht eingesetzt. Die Kanada-Connection (Toms, Trudel, Domenichelli) ging am Abend ins Kino nach Luzern. Ich hatte die Ehre, von Vorstandsmitglied Flavio Monighetti und seiner Frau Monica zum Essen eingeladen zu sein ins Rest. Schlacht in Sempach. Er telefonierte auch noch mit Präsident Grassi, der uns herzlich grüssen liess. Er wird morgen leider nicht mit von der Partie sein können. Aber einige seiner Vorstandsmitglieder werden in Sursee anwesend sein. Die Russen übrigens werden mit einem Tross von 44(!) Personen aufkreuzen. Sie sind seit Anfang August unterwegs und haben bereits 12 (!) Spiele absolviert. Müdes Trainings-Ambri gegen müdes Spiele-Lada morgen??!! Hoffen wir nicht!

Freitag, 20. August 2004

Heute war Ausschlafen angesagt. Eine Stunde länger liegen bleiben, das schätzten die Spieler wohl. Von 11 bis 12 Uhr bat Pelletier ein letztes Mal zum Training, es war ein leichtes, da am Abend das Spiel gegen Lada Togliatti auf dem Programm stand. Nach dem Mittagessen hatten die Cracks etwas Zeit, sich zu erholen. Nach dem Checkout der Hotelzimmer war um 17 Uhr Treffpunkt zu Kaffee und Kuchen. Danach versammelte sich die Mannschaft in der Kabine zur kurzen Theorie-Stunde, der Countdown fürs Spiel begann. Jeder bereitete sich auf seine Weise darauf vor. Wir und unsere fleissige Helfercrew begannen, die Sachen einzurichten für den Abend. Die ersten Fans trafen ein, dann kam auch der Russen-Tross angefahren. Das waren ziemliche Apparate, die da aus dem Bus stiegen. Beim Einlaufen der Spieler tauchte ein Problem auf. Beide Mannschaften wollten mit blauen Trikots und Hosen spielen und beide hatten keine Ersatz-Trikots mit dabei. Das erstaunt mich im Falle von Lada doch sehr, sind sie doch seit Wochen unterwegs und haben bereits 12 Partien gespielt, und das mit nur einem Satz Trikots??!! Es mussten eiligst Trikot-Überzüge gefunden werden. Die Russen wollten diese "aus Sponsor-Gründen" (wer hatte wohl mehr Sponsoren in der Halle, Ambri oder Lada?) partout nicht anziehen und drohten, einfach nicht zu spielen. Somit musste Ambri die knalligen Überzüge anziehen, damit die 675 anwesenden Zuschauer, Gönner und Sponsoren (von Ambri!) wenigstens in den Genuss eines Spieles kamen. Mit 10minütiger Verspätung konnte Schiedsrichter Kurmann den Match anpfeifen. Für die HCAP-Spieler war es äusserst mühsam, sich zurechtzufinden, hatten die Überzüge doch vier verschiedene Farben. Das war dann wohl auch die Erklärung, dass nach 19 Sekunden der Puck bereits im Tor von Züger lag. Die Russen erhöhten das Skore in regelmässigen Abständen, Ambri fand nie wirklich ins Spiel. Nicht zuletzt auch wegen der extrem harten Trainingswoche, die sie in den Knochen hatten. Nun, für Pelletier wird weniger das Resultat des Spiels als vielmehr die Erkenntnisse der Trainingswoche zählen. Nach dem Spiel wollten die Russen möglichst schnell essen, der Zuständige hatte noch Extra-Wünsche betreff Menu und Servieren. Gegessen haben sie aber nicht die Hälfte, was uns doch sehr verärgert hat. Ambri bekam Sandwiches und Pizzas in die Kabine geliefert. Einer nach dem anderen verliessen sie die Eishalle, um nach Hause zu fahren. Nach fünf langen und harten Trainingstagen endlich wieder mal für zwei Tage frei. Peter Jaks, Flavio Monighetti (der die ganze Woche mit seiner Frau Manuela in Sursee war) und einige Spieler verweilten noch ein bisschen vor der Halle auf einen Drink oder einen Small-Talk mit den Fans.

Eine lustige Anekdote zum Schluss: Als ich in der ersten Drittelspause in die Schiri-Kabine ging, um die Spesenvergütung zu regeln, fragte mich Dany Kurmann, ob er denn auch so ein  Staff-Shirt haben könne, er finde das Design mit der Kuh so cool (die Linienrichter Küng und Popovic wollten auch gleich eines). Ich sagte, kein Problem und brachte in der zweiten Pause nebst dem Geld auch die drei Shirts. Aus Scherz sagte ich ihnen, sie sollen doch das dritte Drittel mit diesen pfeifen, dann seien dann alle blau auf dem Feld. Kurmann hätte sofort mitgemacht, aber es ist klar, dass bei einem offiziellen Spiel nicht solcher Schabernack getrieben werden kann.

Nun ist es also vorbei, das zweite Trainingslager von Ambri in Sursee. Staff, Spieler, Vorstand, alle waren sie sehr zufrieden mit der Trainingswoche. Organisation, Essen, Unterkunft, Infrastruktur in der Eishalle sei tipptopp gewesen. Peter Jaks meinte, dieses Trainingslager werde sehr wertvoll sein für die Meisterschaft. Dann sind wir doch mal stolz, dass wir auch unseren Teil zu einer hoffentlich erfolgreichen Saison beigetragen haben. Ich möchte mich hier bei allen Helfern recht herzlich für ihren Einsatz bedanken. Ohne solche Leute könnte man einen solchen Anlass nicht durchführen. Zum Schluss noch ein herzliches Danke schön an unsere Sponsoren und Gönner, sowie an alle Zuschauer, die mitgeholfen haben, das Trainingslager vom HCAP zu finanzieren. Wer weiss, vielleicht sehen wir den HCAP im Sommer 2005 wieder in Sursee?!